Pillars of Eternity: Besser als Baldur’s Gate? (2024)

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Test: Rollenspiel für PC

Uhr

Olaf Bleich

Benedikt Plass-Fleßenkämper

Vom Kickstarter-Sorgenkind zum Mega-Abenteuer: Der Test verrät, wie Obsidian Entertainment mit „Pillars of Eternity“ einem ganzen Genre eine Lehre in puncto Rollenspiel-Kunst erteilt!

Pillars of Eternity: Besser als Baldur’s Gate? (1)

Moderne Rollenspiele brauchen eine offene Spielwelt. Moderne Rollenspiele brauchen Bombastgrafik. Moderne Rollenspiele brauchen ... eine dicke Scheibe „Pillars of Eternity“, wie der Test zeigt! Entwickler Obsidian Entertainment spuckt gängigen Trends im RPG-Genre wagemutig ins Gesicht. Das Oldschool-Rollenspiel schreitet auf den Pfaden von Klassikern wie „Baldur's Gate“, „Icewind Dale“ oder „Planescape Torment“.
Ein Retro-Spielgefühl, das ankommt: Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelte Obsidian rekordverdächtige 4,1 Millionen US-Dollar. Eine Summe, die nicht nur „Pillars of Eternity“, sondern auch Obsidian Entertainment selbst rettete. Seit wenigen Tagen ist das Rollenspiel des Volkes auf dem Markt – und fährt Lorbeeren von allen Seiten ein. „Pillars of Eternity“ mag „oldschool“ sein, aber es liegt genau im Trend!

Story mit Herz und Seele

Das Abenteuer entführt Sie in die Fantasy-Spielwelt von Eora. Als ahnungsloser Siedler wird Ihr zuvor im mächtigen Editor erschaffener Held erst von Räubern überfallen und dann von einem merkwürdigen, magischen Sturm überrascht. Fortan ereilen ihn (oder sie) merkwürdige Visionen. Sie haben plötzlich die Fähigkeit, die Seelen der Bewohner oder Verstorbener zu lesen und mit ihnen zu kommunizieren.

Pillars of Eternity: Besser als Baldur’s Gate? (2)

„Pillars of Eternity“ spart sich opulente Zwischensequenzen. Stattdessen präsentiert das Spiel seine Geschichte in Spielgrafik, mit wenigen englischen Dialogen und dafür mit umso mehr Text. In diesem Rollenspiel ist Ihre Fantasie gefragt, denn nicht selten schmökern Sie sich durch unzählige Textkästen wie bei einem Roman von „Herr der Ringe“-Schöpfer J.R.R. Tolkien. Leider ist die deutsche Übersetzung teils arg holprig, was gelegentlich für unfreiwillige Lacher sorgt. Wer des Englischen mächtig ist, sollte sich am Originaltext versuchen.

Viele Quests

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich jederzeit an die eigenen Wünsche anpassen und reicht von „Einfach“ bis „Eisenurteil“. In Letzterem sorgt derso genannte Permadeath für Nervenkitzel: Geht Ihre Party hier drauf, löscht das Programm den kompletten Spielstand. Aber selbst auf den niedrigeren Stufen ist der Einstieg in das XXL-Rollenspiel schwer. Obsidian gelingt es nicht, die Masse an Informationen, Variablen und Möglichkeiten in ein sinnvolles Tutorial zu stopfen. Zwar gibt es ausreichend Hilfefenster, doch die Präsentation stellt sich insgesamt als dröge heraus.

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Foto: LucasArts

So erkunden Sie Eora langsam auf der Suche nach einem Heilmittel für Ihren Helden. Anders als etwa „The Witcher 3 – Wild Hunt“ besitzt „Pillars of Eternity“ keine offene Spielwelt. Stattdessen teilt Obsidian sein Universum in unzählige kleine Karten mit wunderhübsch gezeichneten 2D-Hintergründen auf Basis der Infinity-Engine. Natürlich bietet das Spiel eine Fülle an Haupt- und Nebenquests, wobei es sich hier lohnt, auch abseits der Route Ausschau zu halten. Oftmals verstecken sich dort nämlich interessante Sub-Plots, die dem Spieler die Spielwelt und deren Bewohner näher bringen. Überhaupt ist das Questdesign ausgesprochen gelungen. Abseits der üblichen „Gehe dort hin und finde Objekt B oder erschlage Kollegen A“-Aufgaben gefallen vor allem die moralischen Entscheidungen. Nicht immer gibt es Opfer und Schuldige. Ihre Entscheidungen wirken sich letztlich auf ihren Ruf innerhalb von Eora aus und erschaffen mit zunehmender Spieldauer ein echtes Charakterprofil.

Gameplay: Taktik-Party und Burgenbau

„Pillars of Eternity“ zelebriert seine Schlachten – ganz egal, ob gegen kleine Gauner, riesige Drachen oder Monsterspinnen – in anspruchsvollen Echtzeitstrategieeinlagen. Mit einem Druck auf die Leertaste pausieren Sie das Spiel und geben dann Ihrer bis zu sechs Mann starken Party Befehle. Dabei gilt die Regel: Fernkämpfer und Zauberer in die hinteren Reihen, Krieger und Paladine nach Vorne. Die Kämpfe sind fordernd, die Tank-Rush-Taktik funktioniert nur bei kleineren Widersachern. Spätestens sobald die ersten größeren Gruppen auftauchen, ist die richtige Aufstellung und das Nutzen der klassenspezifischen Fähigkeiten von oberster Wichtigkeit. Ärgerlich: Durch die starre 2D-Kamera entgehen einem manchmal wichtige Details, und nicht selten stehen Gebäude der optimalen Übersicht im Weg.

Pillars of Eternity: Besser als Baldur’s Gate? (4)

Die Gesundheits- und Ausdauersysteme sind enorm ausgeklügelt. Durch feindliche Attacken verliert eine Spielfigur im Kampf selbst lediglich Ausdauer, ehe sie zu Boden geht. Erst nach dem Sieg büßt sie dann auch massiv Lebensenergie ein. Ausdauer laden Sie zwischenzeitlich mit teuren Tränken auf. Die Gesundheit holen Sie sich durch Ausruhen – etwa beim Schläfchen in der Taverne oder durch Aufschlagen eines Lagers – wieder zurück. Erbeutete Gegenstände gibt es in „Pillars of Eternity“ mehr als genug – das Inventarmanagement stellt sich angesichts der Fülle an Charakteren als wahrer Zeitfresser heraus. Schließlich nimmt die Ausrüstung unmittelbaren Einfluss auf die Kampfeigenschaften Ihrer Party. Auch hier wartet „Pillars of Eternity“ mit einer wahren Flut an Zahlen, Vor- und Nachteilen auf.

Die durch Quests und Erkunden der Spielwelt gesammelten Erfahrungspunkte resultieren schließlich in Level-Aufstiegen, durch die Sie nicht nur die Grundwerte Ihrer Helden verbessern, sondern auch deren Talente und Spezial-Fertigkeiten fördern. Und als wäre allein das Party-Management nicht schon komplex genug, wartet „Pillars auf Eternity“ auf halber Strecke auch noch – fast wie „Dragon Age – Inquisition“ – mit einem eigenen Unterschlupf auf, den Sie aufbauen und verwalten dürfen.

Testfazit

Testnote

2,0

gut

Pro

  • Umfangreiches Rollenspiel der alten Schule
  • Unglaublich detailverliebtes Charakter- und Partysystem
  • Fordernde Kämpfe mit Pausenoption

Kontra

  • Keine deutsche Sprachausgabe
  • Schlecht übersetzte Texte
  • Lesen der Seelen ohne spielerische Konsequenzen
  • Technisch trotz hübscher Hintergründe angestaubt

Fazit: Pillars of Eternity

„Pillars of Eternity“ ist ein Rollenspiel-Koloss, der einen fordert und gelegentlich sogar überfordert. Immer wieder überrollt einen das Spiel mit Unmengen von Details und Informationen. Andererseits macht genau diese Art von Oldschool-Gameplay das besondere Spielerlebnis aus. Deshalb: zuschlagen!

Erscheinungstermin „Pillars of Eternity“: 26. März 2015 für PC, Mac und Linux.

Pillars of Eternity: Besser als Baldur’s Gate? (5)

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Author: Ouida Strosin DO

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Name: Ouida Strosin DO

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